Vergangene Woche fand der Schüleraustausch der Moritz-Fontaine-Gesamtschule (MFG) mit ihrer Partnerschule, dem Institut Pedralbes, in Barcelona statt. 18 Jugendliche der Jahrgangsstufen neun und zehn nutzten die Gelegenheit und wohnten bei Schülerinnen und Schülern mitten in der Hauptstadt Kataloniens.
Der Gastgeber, das Institut Pedralbes im gleichnamigen Stadtteil, hatte sich ein reichhaltiges Programm überlegt: neben der Teilnahme am Unterricht vor Ort gab es Führungen durch bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Sagrada Familia oder das Fußballstadion Camp Nou, einen Strandbesuch bei herrlichem Wetter und vieles, vieles mehr, das den Schülerinnen und Schülern aus Rheda-Wiedenbrück gezeigt werden wollte.
Außerhalb des Programms in der Gruppe hatten sich die Gastfamilien weitere Highlights überlegt. So wurde beispielsweise das Champions League Halbfinale der Frauen besucht, eine Gondelfahrt über den Dächern von Barcelona genossen, der Olympiapark besichtigt oder der Hausberg Montjuc erstiegen.
Währenddessen gab es die vielen und wunderbaren Erlebnisse, die Schüleraustausche so wertvoll und auch besonders machen.
Da gibt es diejenigen, die in der Schule eher in-sich-gekehrt sind und die durch den Austausch vor den Augen aller förmlich wachsen, indem sie ihren spanischen Austauschpartner, der genauso zurückhaltend ist, an die Hand nehmen und sicher durch den Austausch führen.
Andere äußern im Vorfeld ihre Angst vor den fremden Sprachen und dann unterhalten sie sich begeistert auf Englisch, Deutsch, Spanisch und Catalán sowie mit Händen und Füßen.
So entstehen Begegnungen mit einer noch fremden Kultur, welche die eigene neu beleuchten. Die Heranwachsenden haben zum einen erlebt, dass das Leben auch anders gestaltet werden kann und nehmen sich manches davon an. Andererseits gibt es aber auch Unterschiede, die man zu akzeptieren hat. So wird der eigene Horizont erweitert. Gerade nach der gefühlten Ewigkeit der Coronapandemie, in der solche interkulturellen Begegnungen nicht möglich waren, merkt man allen Beteiligten an, wie sehr sie den bilateralen Austausch wertschätzen.
Stellvertretend für diese Erfahrungen stehen einige Zitate der Teilnehmenden: „Die beste Woche meines Lebens, obwohl mir am ersten Tag das Handy aus der Hand geklaut wurde.“ „Das Essen war sooo lecker.“ „Ich würde gerne noch bleiben und noch mehr von meiner Austauschpartnerin kennenlernen.“ „Meine Gasteltern würden sich so freuen, wenn ich wieder kommen würde.“
Begleitet wurde die Reisegruppe durch die Lehrkräfte der MFG Nicole Wasner-Leschke, Concetta Moraca, Jonatan Jiménez Netten und Dominik Heikel, sowie von Anna Casares Miralles, Edgar Pascual Nacher und Tomeu Cantallops Maresma vom Institut Pedralbes. Hier gab es dann auch einen Austausch auf Ebene der Lehrenden. So gab es Gespräche über Fachunterricht und Unterrichtsmethoden aber auch schulorganisatorische Abläufe, da sich sowohl mit Tomeu Cantallops Maresma als auch Dominik Heikel die beiden stellvertretenden Schulleiter der beiden Schulen kennenlernen durften. Und doch nahmen die Gespräche rund um „Schule“ nur einen kleinen Teil dessen ein, über das geredet wurde.
Über allem aber stand die Kommunikation. Auch wenn ein Großteil der Jugendlichen Spanisch als zweite Fremdsprache gewählt hat und sie sich untereinander auf Spanisch und Englisch zu verständigen wussten, musste für die Gruppe immer wieder von Deutsch auf Spanisch und umgekehrt übersetzt werden: Welches Programm steht heute an? Bei welcher Metro-Station müssen wir aussteigen? Wann treffen wir uns morgen? Hier war der unermüdliche Einsatz von den Lehrkräften Concetta Moraca und Jonatan Jiménez Netten gefragt, die als Fachkollegin bzw. Muttersprachler alle Hände voll zu tun hatten und dies alles nebenbei mit Anna Casares Miralles und Tomeu Cantallops Maresma absprechen mussten.
Nach der Rückkehr geht der Blick direkt weiter nach vorne zum Gegenbesuch Mitte Mai. „Ich freue mich schon, meinem Partner mein Leben zu zeigen“, und „Ich bin gespannt, was sie zu meinem Hobby sagen wird“, sind dabei einige der Gedanken der Rheda-Wiedenbrücker.
Aber sicher auch ein: „Hoffentlich mag er auch das Essen bei uns, so wie ich bei ihm.“
Es freuen sich also schon alle auf das Wiedersehen in der Emsstadt. Die Planungen der beiden befreundeten Schulen für den nächsten Austausch im kommenden Schuljahr haben mit der persönlichen Absprache der Termine zwischen den beiden stellvertretenden Schulleitern auch schon begonnen.
„Wenn ich in die fröhlichen Gesichter aller schaue, dann wird die ganze viele Arbeit, die in einem Austausch steckt, aufgewogen“, fasst Nicole Wasner-Leschke als Koordinatorin für den Europa-Bereich an der MFG den Besuch in Barcelona zusammen.