Moritz-Fontaine-Gesamtschule und Ratsgymnasium als MINTfreundliche Schulen ausgezeichnet
Etwa 600 Schulen in NRW reichten in diesem Jahr einen Antrag ein, aber nur 125 Schulen aus Nordrhein-Westfalen wurden Anfang September als „MINTfreundliche Schule“ ausgezeichnet. Gleich zwei der Schulen sind in der Doppelstadt angesiedelt. Das Ratsgymnasium und die Moritz-Fontaine-Gesamtschule wurden beide nach dreijähriger erfolgreicher MINT-Profilierung erneut geehrt.
Mit dem Siegel »MINT-freundliche Schule« zeichnet die Initiative „MINT-Zukunft schaffen“ Bildungseinrichtungen aus, die bewusst MINT-Schwerpunkte setzen. Die Ehrung steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz. Die Schulen werden auf Basis eines anspruchsvollen, standardisierten Kriterienkatalogs bundesweit einheitlich bewertet. Aber was bedeutet das konkret für die Schülerinnen und Schüler vor Ort?
Teil einer mintfreundlichen Schulgemeinschaft zu sein bedeutet, sich von motivierten Lehrkräften für die Inhalte von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern zu lassen und forschend tätig zu werden.
Das vielfältige MINT Angebot an der Moritz-Fontaine-Gesamtschule zeichnet sich neben dem Fach Technik als reguläres Unterrichtsfach insbesondere durch eine breite Auswahl an verpflichtenden Arbeitsgemeinschaften für die Jahrgänge 7 bis 10 aus: „Vom Segelflugschein bis zur Reit AG, von den Imkern über das zdi-Schülerlabor bis zu den Lego-Robotern. Bei uns gibt es viele Angebote aus dem Bereich M, I, N oder T“, so Silvio Braunholz, der Vorsitzende des Arbeitskreises MINT. Neu gestartet in diesem Schuljahr ist die AG „Schulgarten“. Hier legen die Schülerinnen und Schüler zusammen mit Herrn Braunholz einen einen klassischen Gemüsegarten mit etwa 12 Beeten an, dazu werden noch Beerensträucher und Obstbäume gepflanzt. Eine insektenfreundliche Blühwiese und einige kleine Biotope z.B. Reisig – oder Steinhaufen, sowie ein Komposthaufen und Regenwassertonnen ergänzen die Anlage. Unter anderem die Lehrkräfte aus dem Bereich Hauswirtschaft freuen sich schon auf eine fächerübergreifende Kooperation.
Für ihren Einsatz werden beide Schulen von der Wirtschaft nicht nur anerkannt, sondern auch besonders breit unterstützt. Beispielsweise durch das in Zusammenarbeit mit der Nachwuchsstiftung Maschinenbau stattfindende Projekt mit der MFG zur Fertigung eines Rennwagens im Modell.
Deshalb wurden die Schulen für ihr Engagement im MINT-Bereich nun ausgezeichnet. Wie viele Großveranstaltungen fand auch hier die Preisverleihung digital statt. Benjamin Gesing von „MINT Zukunft schaffen“ moderierte die Veranstaltung. Vier kurze Vorträge in verschiedenen Breakouträumen nutzten die eingeladenen Speaker unter anderem dafür, zu erklären, was Bionik mit dem Fin-Ray-Effekt zu tun hat oder wie man Organsysteme des Menschen in 3D sichtbar machen kann. Schulministerin Yvonne Gebauer lobte in einem Grußwort ausdrücklich die jahrelange Kraftanstrengung der Schulen und das Engagement, welches auch in der durch Covid¬19 geprägten Zeit beste Bildung ermögliche. Als sehr kurzweilig erwies sich der Science Slam von Prof. Dr. Johannes Schildgen. Am Beispiel einer Pommesbude veranschaulichte der Informatiker wie Empfehlungssysteme von Amazon, Spotify und Co. funktionieren. Eindrucksvoll war auch die Präsentation eines solarbetriebenen Autos. In einem fächerübergreifenden MINT-Schul-Projekt am Max-Planck-Gymnasium entstanden, verbindet der wendige Flitzer Schnelligkeit mit nachwachsenden Rohstoffen und viel Detailliebe bei den verantwortlichen Schülern.
Nach der etwa zweistündigen Preisverleihung verließen die Teilnehmer aus Rheda-Wiedenbrück die Veranstaltung mit einem letzten Blick auf die von der Firma Esri speziell gestaltete Karte aller MINT-freundlichen Schulen, zu der beide Bildungseinrichtungen erneut gehören.