Was bedeutet Inklusion für uns?
Unsere Gesamtschule ist bereits seit ihrer Eröffnung im Jahr 2013 eine Schule des gemeinsamen Lernens, in der Schülerinnen und Schüler mit ihren ganz individuellen Fähigkeiten, wertvollen Talenten und verschiedenen Unterstützungsbedarfen aufgenommen werden. Von einem wertschätzenden Blick auf andere und der damit verbundenen Steigerung der Teamfähigkeit im inklusiven Setting profitieren alle Schülerinnen und Schüler.
Wer gehört dazu?
Im Spektrum der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen hat die Inklusion für die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Bedürfnissen eine ganz besondere Bedeutung. Verschiedene Unterstützungsbedarfe sind dabei die nach AO-SF-Verfahren festgestellten Bereiche Lernen, Sprache, Sehen, Hören und Kommunikation, emotionale und soziale Entwicklung sowie körperliche und geistige Entwicklung.
Zur Inklusion gehören jedoch noch andere Aspekte: Im Hinblick auf verschiedene Herkunftsländer, Bildungsvoraussetzungen, Begabungen, Lebensläufe und Persönlichkeits-merkmale werden ganz individuelle Fähigkeiten und Bedürfnisse beachtet, um ein differenziertes Lernen bestmöglich anbieten und umsetzen zu können.
Wie setzen wir die Inklusion im schulischen Alltag konkret um?
Gemeinsam mit den Klassenteams unterrichten, fördern und begleiten momentan vier Lehrkräfte mit dem Schwerpunkt des Lehramts Sonderpädagogik die Jugendlichen in allen Klassen und Jahrgängen an beiden Standorten. Dabei legen wir Wert darauf, dass jedes Kind mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf eine feste Bezugsperson aus dem Team Sonderpädagogik hat. Diese tauscht sich regelmäßig mit den Klassen- und Fachlehrer/innen aus und koordiniert auch äußere Differenzierungsmaßnahmen, die je nach personeller Besetzung in eigens dafür eingerichteten Lernbüros für Schülerinnen und Schüler in zieldifferenten Bildungsgängen mit dem Bedarf Lernen oder Geistige Entwicklung stattfinden. Zusätzlich finden sonderpädagogischen Förderungen nach Möglichkeit besonders in den unteren Jahrgängen auch in Form des Team-Teachings in Doppelbesetzungen der Fach- und Förderschullehrkräfte statt.
Im schulischen Alltag der Inklusion werden dabei…
- die individuellen Lernvoraussetzungen bereits im Übergang von der Grundschule gemeinsam mit den Kolleg/innen der Grundschulen in den Blick genommen.
- die Kompetenzen mit Hilfe von Zielentwicklungsgesprächen und Diagnostiken
- den Fachkolleginnen und – kollegen zahlreiche Unterlagen aus dem breiten Angebot
unserer differenzierten Medien zur Verfügung gestellt
- in unseren „Lernbüros“ Schülerinnen und Schüler mit den Unterstützungsbedarfen Lernen oder Geistige Entwicklung zieldifferent gefördert.
- je nach Bedürfnis „Inseln im Alltag“ zur Orientierung und Stabilisierung geboten.
- individuelle Förderplanungen in Zusammenarbeit mit dem Kollegium erstellt.
- Unterrichtsmaterialien binnendifferenziert und entlastet
- Handlungsorientierte Inhalte unter anderem im Wahlpflichtfach „Lebenspraktisches Training“ für Schülerinnen und Schüler mit dem Bedarf Lernen ab Jahrgang 7 verstärkt.
- Klassenarbeiten und Tests entsprechend differenziert und entlastet.
- für das Kollegium Beratungen, Hospitationen, Hinweise zu Fördermaterialien sowie Workshops durch das Team Sonderpädagogik angeboten.
Was kommt danach? – Der Übergang von der Schule in den Beruf
Im zieldifferenten Bildungsgang „Lernen“ erhalten die Jugendlichen mit diesem Unterstützungsbedarf an unserer Schule nach Klasse 10 den Abschluss „Lernen“. Zusätzlich kann der Hauptschul-Abschluss 9 unter bestimmten Voraussetzungen und Benotungen in den 10 Schuljahren absolviert werden. Unsere Klassenteams beraten die Schülerinnen, Schüler und deren Eltern gemeinsam mit den Lehrkräften für Sonderpädagogik im Übergang Schule – Beruf. Dabei arbeiten wir im Rahmen des KAoA- bzw. KAoA-STAR-Programms eng mit der Agentur für Arbeit, unseren Berufschoaches, den Reha-Beratern, der Martinschule (Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen in Rietberg) und unseren externen Partnern wie Pro Arbeit und der FARE zusammen. Ziel ist es stets, Ihren Kindern den bestmöglichen Weg in einen Beruf zu ebnen, der ihren vielfältigen Fähigkeiten und Neigungen optimal entspricht.
Das ist uns wichtig: Ein Fazit
Als inklusive Schule ist es uns ein besonderes Anliegen, für unsere Schülerinnen und Schüler…
- wertvolle und vertraute Ansprechpartner/innen im Schulalltag zu sein.
- die maximalen Leistungen hervorzurufen und Lernzuwächse gemeinsam für eine positive Persönlichkeitsentwicklung zu nutzen.
- auf Augenhöhe schulische und persönliche Ziele gemeinsam zu entwickeln, diese im Auge zu behalten und gemeinsam zu reflektieren.
- Unterricht innerhalb und außerhalb des Schulgebäudes so zu gestalten, dass die Jugendlichen in ihrer Selbständigkeit, ihrem Selbstbewusstsein und ihrer eigenen Persönlichkeit individuell und in der Gruppe gestärkt werden.
- Vorbilder zu sein, die ihnen den Mut vermitteln, in eigene Stärken zu vertrauen, um auch im späteren Berufsalltag von diesen profitieren zu können.
Wir freuen uns auf eine vertrauensvolle, effektive und gelingende Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihren Kindern, für das Team Sonderpädagogik
P. Roters, Lehrerin für Sonderpädagogik, Koordinatorin „Gemeinsames Lernen“