„Immer die Ersten“: Franka Wahlberg (l.) gehört zu dem Jahrgang, der als erster in der Städtischen Gesamtschule Rheda-Wiedenbrück etabliert wurde. Gemeinsam mit Iulia Susan wird die 16-jährige ihr Abitur machen. Der Kommissarische Schulleiter Dominik Heikel ist mit der Entwicklung des ersten Jahrgangs zufrieden. Im modernen Gebäude an der Fürst-Bentheim-Straße in Rheda sind die Jahrgänge elf bis dreizehn beheimatet.
Erschienen in „Die Glocke“ am 27. September, 2019
Rheda-Wiedenbrück (gl). Franka Wahlberg und Iulia Susan sind immer die Ersten. Ihr Jahrgang war der erste, der 2013 in der Städtischen Gesamtschule zusammengestellt wurde. Die 86 Oberstufenschüler werden in gut zwei Jahren ihr Abitur machen.
„Wir sind immer die Versuchskaninchen“, sagt Franka Wahlberg. Traurig ist sie darüber nicht – eher stolz. Sie ist eine der ersten Gesamtschülerinnen in der Doppelstadt an der Ems. „Als ich damals aus der Grundschule kam, wollte ich mit meinen Freunden in einer Klasse zusammenbleiben“, blickt die Wiedenbrückerin zurück. Wie der Zufall es wollte, entstand in Rheda-Wiedenbrück die neue Schulform. „Ich mag die Grundidee der Gesamtschule: Man hat mehr Freiheiten, was die Berufsorientierung angeht und ob man im Anschluss Abitur macht“, erläutert Franka, die bis zu m sommer den Lernstandort in Wiedenbrück besucht hat, ihre Sicht.
Die Oberstufe absolviert Franka auf dem Campus der Gesamtschule in Rheda und möchte dort 2022 ihr Abitur bestehen. Mit ihr drücken 85 weitere Lernende die Schulbank. Dazu zählt Iulia Susan. Die 17-Jährige ist seit der sechsten Klasse am Standort in Rheda: „Ich habe zunächst die internationale Klasse besucht, da ich aus Rumänien komme.“ In dieser Klasse hat sie mit Mädchen und Jungen aus dem Ausland Deutsch gelernt. Fächer wie Sport, Kunst und Musik hat sie mit deutschen Mutttersprachlern absolviert. Mittlerweile spricht Iulia akzentfreies Deutsch und möchte in Zukunft Lehrerin werden – am liebsten an ihrer Gesamtschule.
„Sie wäre wieder die Erste – und zwar die erste Lehrkraft, die hier ihren Abschluss gemacht hat“, sagt der kommissarische Schulleiter Dominik Heikel.
Pionierin zu sein, ist nicht einfach, gibt Franka Wahlberg zu: „Mein Jahrgang muss jede Klausur zum ersten Mal schreiben. Man kann niemanden aus einem höheren Jahrgang über Erfahrungen ausfragen – diesen gibt es ja nicht.“ Dass sie und Iulia ihre Verantwortung als einige der ältesten Schülerinnen ernst nehmen, zeigen sie in ihrem Engagement im Team der sechsköpfigen Schülervertretung. Als solche verleihen sie im Gremium der Schulkonferenz, der auch Leitung, Lehrkräfte und Eltern angehören, den lernenden Jugendlichen eine Stimme.