Verschobener Studientag der Fachschaft Kunst wird nachgeholt
Lange musste die Fachschaft Kunst auf diesen Termin warten. Bedingt durch den landesweiten Lockdown im Frühjahr konnte der bereits vor Monaten angestrebte Studientag der Künstlerinnen und Künstler nicht stattfinden. Am Samstag den 22. August war es dann endlich soweit und der Tag konnte nachgeholt werden. Das Ziel des Tages war das Kunstmuseum Marta in Herford.
Zuerst folgte eine Führung durch die aktuelle Ausstellung „Hocus Focus“ mit Werken des 1976 in Teheran geborenen Künstlers Navid Nuur. Seine Kunstwerke spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters. Die ‚Farbe Schwarz‘ spielt hierbei eine große. In ihr sind alle Farben vereinigt, was sinnbildlich verdeutlichen soll, dass man im Alltag Verborgenes durch eine gezielte Wahrnehmung, genaue Beobachtungen und eine geeignete Darstellungsform sprichwörtlich zum Sprechen bringen kann.
Hierbei schreckt der Künstler auch nicht vor Selbstironie zurück. So kann man in der Ausstellung beispielsweise auf vermeintlich unbedeutsame, schwarze Schattenfugen an Fußleisten treffen, die erst auf dem zweiten Blick erkennbar mit bunten Kügelchen gefüllt sind oder eine schwarze Leinwand, die erst durch ein Blitzlicht ihre ‚wahre‘ Gestalt offenbart. Generell sind die Arbeiten sehr vielfältig, die hier präsentiert werden. Auch Chromatografien, mit schwarzem Filzstift gezeichnete Kunstwerke, die mit Hilfe seines Badewassers ihr verborgenes künstlerisches Potential zeigen und videografische Performanceaktionen zum Spiel mit Bewegungsmeldern an Großstadthäusern, sind Teil dieser Ausstellung.
Ein Spiel mit der Wahrnehmung ist auch Bestandteil der zweiten Ausstellung im Marta. Beton, ein eigentlich schwerer und robuster Baustoff, wird in den verschiedenen Kunstwerken und Installationen als leichtfüßig und grazil dargestellt. Dass Glas nicht nur zerbrechlich sondern stark, kräftig und vielleicht sogar angsteinflößend wirken kann wird deutlich, wenn schwere Betonplatten nur von Seilen an einem Glasgefäß getragen wird und überdimensionale, lebensgroße, fremdartig verformte Glasgefäße den Besucher zum Nachdenken anregen.
Im Anschluss an die besuchten Ausstellungen und einem Zwischenhalt im Museums-Shop, konnte die Fachschaft ihre Eindrücke und Erfahrungen teilen. Gemeinsam wurde sich ausgetauscht, die Kunstwerke Revue passieren lassen und neue Ideen für den Unterricht erarbeitet. Alle Kollegen sind sich einig, dass der nächste Studientag nicht wieder so lange auf sich warten darf. In der kleinen Runde wurde auch der Abschied von unserer Kollegin Frau Dickel gefeiert. Zum Dank für ihre engagierte Arbeit im Fachbereich und für die Kunst an unserer Schule, wurde ihr ein Geschenk von den FachkollegInnen überreicht und die Ehrenmitgliedschaft ausgesprochen.