Städtische Gesamtschule Rheda-Wiedenbrück, 06.06.2019
Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs unternahmen eine technische Zeitreise durch die Vergangenheit der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik
Von links: Richard Kügeler und Heinz-Dieter Brökelmann mit der Klasse 9g der Gesamtschule Rheda-Wiedenbrück am Ende des Besuchs. [Foto: Gesamtschule Rheda-Wiedenbrück]
Insgesamt 8 Klassen des 9. Jahrgangs der Gesamtschule Rheda-Wiedenbrück haben jeweils im Rahmen ihres Physikunterrichts eine Exkursion zum Radio- und Telefonmuseum unternommen. Museumsgründer Richard Kügeler hat die Türen des ehemaligen Verstärkeramtes achtmal eigens für die Klassen geöffnet. Zusammen mit seinen Kollegen Heinz-Dieter Brökelmann und Dirk Bollmohr beeindruckte er die jungen Besucherinnen und Besucher im Rahmen der Führung und Vorstellung vieler, noch funktionstüchtiger Exponate. Physiklehrer Frank Stuckstedte hatte das Interesse der Schülerinnen und Schüler geweckt, als er mit ihnen auf die jüngere Vergangenheit zu sprechen kam wie zum Beispiel das Fotografieren mit Film oder Telefonieren mit Wählscheibentelefonen.
Für die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule ist der Umgang mit dem Smartphone alltäglich. Fotografieren, Selfies machen, Bilder austauschen oder auf soziale Netzwerke hochladen, ständig Nachrichten senden und empfangen können, Musik hören u.v.m.
Da staunten sie nicht schlecht, als sie erfuhren, dass vor wenigen Jahrzehnten noch alles anders war und zum Fotografieren ein Film benötigt wurde, der erst entwickelt werden musste, bevor man seine Bilder betrachten konnte. Des Weiteren fanden sie das Wählscheibentelefon spannend, das in den 70er und 80er Jahren Standard gewesen ist, und ließen sich von ihrem Physiklehrer erklären, wie man damit eine Telefonnummer wählt. Getreu dem Motto „Schmiede das Eisen so lange es heiß ist“ erinnerte sich Stuckstedte an das Radio- und Telefonmuseum, das einen tieferen Einblick in die technische Vergangenheit gewährt. Er trug sein ambitioniertes Anliegen, seinen 8 Physik-Klassen den Besuch des Museums zu ermöglichen, vor und erhielt von Herrn Kügeler eine unerwartet einfache und klare Antwort. „Das machen wir!“
Und so trafen tatsächlich nach und nach die Klassen im Museum ein. Sie erhielten u. a. Informationen darüber, was ein Verstärkeramt ist, wie das „Fräulein vom Amt“ früher Telefonverbindungen herstellte, wie sich Telefone und Mobiltelefone entwickelten, auf welchen analogen Medien (Schallplatte, Kassette, Tonband usw.) früher Sprache und Musik gespeichert wurde und sie lernten den Fernschreiber als Vorläufer des Telefax kennen.
Richard Kügeler während der Führung im Telefonraum (hier: mit Tessa Breimhorst, Fynn Aldehoff und Tsetsko Asenov, Klasse 9c): Wo klingelt das Telefon?
Marleen Toni (9c) hat es gefunden.
Es war die Milchtüte.
Besonders toll fanden die Schüler, dass viele der alten Geräte noch funktionieren und ausprobiert werden konnten. Highlights waren u. a. einen Edison-Phonographen sowie ein Trichtergrammophon in Aktion zu sehen sowie auch der Fernschreiber, der ausprobiert werden konnte. Die Anlage mit den früher verwendeten elektromechanischen Hebdrehwählern, an der man die Herstellung einer Telefonverbindung Abschnitt für Abschnitt unter lautem Rattern und Knattern nachverfolgen kann, faszinierte ebenfalls sehr sowie das gegenseitige Anrufen mit Wählscheibentelefonen.
Stuckstedte freut sich über die gelungenen Exkursionen. Auch Kügeler zieht ein positives Resümee: „Es hat uns Spaß gemacht und auch wir haben etwas dazugelernt.“
Frank Stuckstedte, Fachschaft Naturwissenschaften