Am 7. Januar 2025 war der 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee. Dieser Tag wurde vor 20 Jahren zum offiziellen Holocaust-Gedenktag erklärt.
Zu Ehren der Opfer dieses schrecklichen Ereignisses haben wir es uns im Projektkurs Erinnerungskultur zur Aufgabe gemacht, einige Stolpersteine zu putzen.
Stolpersteine sind kleine Messingplatten, die an die NS-Opfer erinnern, besonders an die ermordeten Jüdinnen und Juden. Man findet sie auf den Gehwegen vieler Städte in Europa, darunter zum Beispiel Brüssel, Rom, Berlin oder auch Rheda-Wiedenbrück.
Dadurch, dass tagtäglich Menschen diese Gehwege benutzen, verlieren die kleinen Denkmäler immer mehr ihren Glanz.
Wir halfen dabei, zumindest einigen Stolpersteinen ihren Glanz und somit auch ihre Aufmerksamkeit wieder zu geben.
Wir haben uns die Stolpersteine der Familien Cohn und Weinberg im Ortsteil Rheda sowie der Familie Wallach im Ortsteil Wiedenbrück ausgesucht.
Als wir uns auf den Gehweg gekniet haben, um die Stolpersteine zu putzen, war das zuerst ein komisches Gefühl. Auch Passanten haben uns vorerst etwas verwundert nachgeschaut, davon haben dir uns aber nicht abhalten lassen.
Wir haben damit angefangen, den gröbsten Schmutz mit einem feuchten Tuch zu entfernen, dann kam das Messingputzmittel ins Spiel. Es war erstaunlich, wie groß der Unterschied zwischen den gereinigten und den noch unberührten Steinen war. Der Aufwand, der zum Putzen aufzubringen war, war auch viel geringer als zuerst angenommen. Nach einer Stunde haben wir die Stolpersteine wieder zum Glänzen gebracht.
Auch die Passanten wurden immer neugieriger. Ihre Reaktionen reichten von neugierigen Blicken über Lächeln und Winken, einem spontanen Daumenhoch bis hin zu netten Gesprächen darüber, warum wir die Stolpersteine putzen, und dass die Aktion gut und vor allem wichtig ist.
Es war eine besondere Erfahrung und es ist zu bedauern, dass immer noch so viele Stolpersteine verblassen und übersehen werden.